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Die neue eCommerce-Sichtbarkeit: So wird ihr Shop zur relevanten Quelle für Gemini, ChatGPT & Co.

Das Suchverhalten im Internet erlebt eine Verschiebung. Über Jahre hinweg war die Suche ein monolithischer Prozess: Ein Nutzer gibt Suchbegriffe ein und erhält eine Liste Ergebnisse. Dieser Prozess fragmentiert nun. "Answer Engines" – Systeme wie Google Gemini, Perplexity und ChatGPT – treten als Vermittler zwischen den Suchenden und die Information.

Digitaler blauer Strudel.

Die Verschiebung im Suchverhalten

Diese Entwicklung geht weit über eine reine Design-Änderung der Suchergebnisseite hinaus. Sie verändert fundamental, wie Kaufentscheidungen angebahnt werden. Es stellt sich nicht mehr nur die Frage, ob ein Shop für ein Keyword gut ranked, sondern die strategische Kernfrage lautet: 

Was geschieht, wenn ein potenzieller Kunde eine KI nach einer komplexen Produktempfehlung fragt?

„Ich suche ein E-Bike mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für Pendler, das auch für leichte Touren am Wochenende geeignet ist und eine Reichweite von über 100 km hat.“

Wird der eigene Online-Shop in der von der KI generierten Antwort als Quelle zitiert? Oder wird das Unternehmen bei dieser neuen Art der Informationsbeschaffung nicht mehr gefunden?

Die These ist klar: Für Online-Händler:innen geht es nicht mehr primär um "Ranking", sondern um "Zitierfähigkeit". Online-Shops, die ihre Daten, Inhalte und ihre technische Infrastruktur nicht für diese neuen KI-Systeme aufbereiten, droht der schrittweise Verlust der organischen Relevanz – ein "Unsichtbarkeits-Problem" in der wichtigsten neuen Traffic-Quelle.


Potenziale vs. Risiken: Die Kluft zwischen Handeln und Abwarten

Jede technologische Disruption schafft eine Kluft. Auf der einen Seite stehen erhebliche Potenziale für diejenigen, die schnell und strategisch handeln. Auf der anderen Seite wachsen die Risiken für jene, die eine abwartende Haltung einnehmen.


Die Potenziale: Autorität und "Trust-Vorschuss"

Der größte Hebel liegt nicht allein im Traffic, sondern in dessen Qualität. Wenn eine KI wie Gemini einen Shop als primäre Quelle für eine Produktempfehlung nennt, erhält dieser Shop einen enormen Vertrauensvorschuss. Die KI signalisiert dem Nutzer: "Ich habe das Web analysiert und dies ist die beste, vertrauenswürdigste Antwort auf deine Frage."

  • Conversion-Steigerung: Dieser vorqualifizierte Traffic konvertiert mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, da der "Proof of Concept" bereits durch die KI erbracht wurde. Die Nennung durch die KI wirkt wie ein dynamisches, in Echtzeit vergebenes "Testsiegel".
  • Neue Sichtbarkeit: Es geht um die Etablierung eines Expertenstatus. In der Ära der "Answer Engines" ist die autoritative Nennung wertvoller als ein traditionelles Top-Ranking, das sich der Nutzer erst durch mehrere Klicks erarbeiten muss.


Die Risiken: Erosion und Komplexitäts-Falle

Die Herausforderungen, die mit dieser Entwicklung einhergehen, sind ebenso signifikant. Das größte Risiko ist die Untätigkeit, die oft aus einer verständlichen Sorge vor der Komplexität neuer Technologien resultiert.

  • Organische Erosion: Was passiert bei Untätigkeit? Eine langsame, aber stetige Erosion des organischen Traffics. Sichtbarkeit, die über Jahre mühsam aufgebaut wurde, bricht weg, weil die Nutzer in den KI-Systemen suchen, anstatt die klassischen Suchmaschinen zu verwenden.
  • Steigende Abhängigkeit: Dieser Verlust muss kompensiert werden. Da kann es schnell passieren, dass die Abhängigkeit von bezahlten Kanälen (Paid Ads) steigt, was die Akquisekosten (CAC) unweigerlich in die Höhe treibt.
  • Die Komplexitäts-Falle: Bestehende Systeme sind oft über Jahre gewachsen, Datenstrukturen sind historisch "schmutzig" und die Ressourcen sind durch das Tagesgeschäft gebunden. Doch genau dieses Zögern, das auch die Konkurrenz lähmt, stellt die größte strategische Chance für "First Mover" dar.


Der Kern der Transformation: Was bedeutet "KI-Relevanz" technisch?

Wie macht man einen Shop "KI-relevant"? Die Antwort liegt in der Schnittmenge von Inhalten und Technologie. Es geht darum, einer Maschine zweifelsfrei zu beweisen, dass man ein Experte auf seinem Gebiet ist.

Die These lautet: "KI-Optimierung ist technisches SEO, das auf den Punkt gebracht wird." Es ist die Eliminierung aller Mehrdeutigkeiten, die menschliche Besucher vielleicht tolerieren, Maschinen aber nicht.

Drei Bausteine sind dafür fundamental:

  1. Baustein 1: Die Sprache der Maschinen (Strukturierte Daten)

    KI benötigt eine gemeinsame Sprache, um die Inhalte eines Shops präzise zu verstehen. Diese Sprache ist Schema.org. Strukturierte Daten sind das Vokabular, das einem KI-Crawler im Hintergrund erklärt, was er genau sieht. Ist dies ein Produkt? Was kostet es? Ist es auf Lager? Wie viele Bewertungen hat es, und wie ist die durchschnittliche Bewertung? Ohne saubere, tiefgreifende Implementierung von strukturierten Daten (insbesondere Product, Offer, Review und Organization) bleibt ein Shop für eine KI "analphabetisch". Die Maschine kann die Relevanz der Inhalte nicht validieren und wird sie im Zweifel zugunsten einer klarer strukturierten Quelle ignorieren.

  2. Baustein 2: E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness)

    KIs suchen nicht nur Daten, sie suchen Glaubwürdigkeit. Das Google-Konzept E-E-A-T (Erfahrung, Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit) wird zur zentralen Metrik für die "Zitierfähigkeit". Reine Produktdetailseiten (PDPs) reichen nicht mehr aus. Ein Shop, der nur Produkte auflistet, konkurriert mit tausenden Anderen. Ein Shop, der beweist, dass er diese Produkte versteht, gewinnt. KIs müssen erkennen, warum ein Shop der Experte ist.  Dies geschieht durch qualitative Inhalte: 

    - Detaillierte Ratgeber und Anleitungen.

    - Echte Erfahrungsberichte (Experience), die über simple Sterne-Bewertungen hinausgehen.

    - Vergleichende Tests und Kauftipps.

    - Transparente "Über uns"-Seiten, die Autoren und Expertise vorstellen (Authoritativeness, Trustworthiness).

  3. Baustein 3: Performance & Technische Hygiene

    Eine Selbstverständlichkeit, die dennoch oft vernachlässigt wird: Technische Performance. Langsame Ladezeiten (Core Web Vitals), eine unklare Seitenarchitektur oder eine hohe Fehlerquote beim Crawling disqualifizieren einen Shop, bevor die inhaltliche Prüfung überhaupt beginnt. KI-Systeme, die das gesamte Web verarbeiten müssen, haben keine Toleranz für technische Ineffizienz.


Die Rolle der Plattform-Architektur: Bremse oder Beschleuniger?

Angesichts dieser Anforderungen stellt sich die Frage, ob die bestehende Technologie eine Bremse darstellt. Die Antwort ist differenziert: Die Plattform ist selten das Kernproblem, aber ihre Konfiguration entscheidet über den Erfolg der getroffenen Maßnahmen.

Flexible, moderne Architekturen, wie sie oft bei Shopware-Projekten (insbesondere mit den "Erlebniswelten") genutzt werden, erleichtern die notwendige Verbindung von Content und Commerce. Die Schaffung von E-E-A-T-konformen Ratgeber-Sektionen, die nahtlos mit den Produkten verknüpft sind, ist hier oft nativ einfacher umzusetzen.

Auf der anderen Seite müssen etablierte, robuste Plattformen mit sehr großen Datenbeständen, wie etwa Magento (Adobe Commerce), einen anderen Fokus legen. Bei über Jahre gewachsenen Systemen liegt die Herausforderung oft in der technischen Hygiene. Hier muss sichergestellt werden, dass die komplexe Datenstruktur und die historisch gewachsene Kategorisierung fehlerfrei und für KIs lesbar gemacht wird (siehe Baustein 1).

Die Herausforderung liegt also selten im Systemkern selbst, sondern in der strategischen Konfiguration und der Beseitigung technischer Schulden, um die "KI-Lesbarkeit" zu gewährleisten.


Der unvermeidliche nächste Schritt: Analyse statt Aktionismus

Bevor strategische Entscheidungen über Budgets und Tool-Lizenzen getroffen werden, ist eine fundierte Bestandsaufnahme der eigenen Ausgangslage unabdingbar.

Der erste, logische Schritt ist daher eine tiefgreifende Bestandsaufnahme. Ein "KI-Readiness & SEO-Audit" liefert die notwendige Datenbasis für strategische Entscheidungen. Hierbei handelt es sich nicht um einen automatisierten Report, der oberflächliche Fehler auflistet. Es ist eine manuelle Tiefenanalyse durch erfahrene E-Commerce-Strategen und technische SEO-Experten, die die spezifischen Architekturen von Shop-Systemen verstehen.

Für alle, die den Übergang zur KI-Sichtbarkeit strategisch planen und kostspielige Fehlinvestitionen vermeiden wollen, bietet eine fundierte Analyse den notwendigen Startpunkt. Ein solches Audit deckt technische Lücken in der Datenstruktur auf, bewertet die E-E-A-T-Struktur im Branchenvergleich und liefert einen klar priorisierten Maßnahmenplan.

Sichern Sie sich einen der limitierten Analyse-Termine und sorgen Sie dafür, dass Ihr Shop auch morgen noch gefunden wird.